Untersuchung des Augenorgans & der Sehschärfe

Sehschärfe

Um die Sehschärfe Ihrer Augen zu bestimmen, wird ein Sehtest, der sogenannte Visus sowie eine refraktive Messung durchgeführt. Zusätzlich werden mögliche Korrekturen für spätere Brillenwerte erfasst. Mit Hilfe dieser Diagnostikverfahren können schnell mögliche Fehlsichtigkeiten wie Kurz- oder Weitsichtigkeit (Myopie/Hyperopie), Hornhautverkrümmungen (Astigmatismus) oder Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) aufgezeigt werden. Auf Grundlage dieser Messwerte werden weitere Korrekturmöglichkeiten besprochen. 

Die Untersuchungen im Einzelnen

Kurzsichtigkeit

Wenn Objekte in der Nähe scharf gesehen, in der Ferne jedoch verschwommener wahrgenommen werden, spricht man von Kurzsichtigkeit (Myopie). Diese Form der Fehlsichtigkeit kommt besonders häufig vor. Meistens ist die Fehlsichtigkeit durch einen langen Augapfel verursacht, in dem sich die eingehenden Lichtstrahlen gebündelt vor der Netzhaut treffen und nicht direkt auf ihr. Dadurch erscheint ein entfernteres Bild unscharf.

Generation Smartphone

Durch verschiedene Studien konnte gezeigt werden, dass eine übermässige Nutzung von Smartphones, Tablets und Computern im frühen Kindesalter zu Kurzsichtigkeit führen kann.

Im Grundschulalter zeigen sich häufig die ersten Anzeichen, wenn Buchstaben an der Tafel oder auf dem Projektor nicht mehr scharf gesehen werden können. Der Sehschärfenverlust nimmt im Fernbereich immer weiter zu, je mehr der Augapfel wächst. Personen in der Ferne, Strassennamen und Hausnummern können immer schlechter erkannt und gelesen werden.

Wichtig ist eine regelmässige Kontrolle der Augen der Kinder, um mögliche Veränderungen und Fehlsichtigkeit frühzeitig behandeln zu können.

Sehschule beim Augenarzt in Grischun

Es gibt unterschiedliche Schweregrade der Myopie. Das tägliche Leben kann durch sie stark beeinträchtigt werden. Auch das Risiko, an einer Netzhautablösung oder zu hohem Augeninnendruck (Glaukom) zu erkranken, steigt bei zunehmender Kurzsichtigkeit. Daher ist es besonders wichtig, eine frühzeitige Myopieprogression zu hemmen, da eine bestehende Kurzsichtigkeit nicht mehr reversibel ist. Mit Hilfe von angepassten Brillen und Kontaktlinsen können Betroffene jedoch die Kurzsichtigkeit ausgleichen.

Weitsichtigkeit

Eine weitere bekannte Form der Fehlsichtigkeit des Auges stellt die Weitsichtigkeit, auch Hyperopie genannt, da. Hier zeigt sich ein umgekehrtes Bild: Objekte in der Ferne können scharf gesehen werden, in der Nähe wird das Sehen zunehmend verschwommener. Die normale Weitsichtigkeit hat nichts mit der sogenannten Altersweitsichtigkeit zu tun, auch wenn die Symptome gleich sind. Die Hyperopie wird durch einen zu kurzen Augapfel verursacht. Eingehende Lichtstrahlen treffen sich hinter der Netzhaut – Objekte in der Nähe werden dadurch unscharf gesehen. Erst nach längerer Arbeit im Nahbereich zeigen sich die ersten Anzeichen einer Weitsichtigkeit: Kopfschmerzen, verschwommene Sicht, Müdigkeit oder Schwindel. Beim Auftreten der besagten Symptome sollte eine augenärztliche Untersuchung durchgeführt werden

Hornhautverkrümmung

Durch eine ungleichmässige Krümmung der Hornhaut entsteht ein Brechungsfehler im Auge, durch den eingehende Lichtstrahlen nicht im Brennpunkt der Netzhaut liegen. Der sogenannte Astigmatismus kann angeboren oder beispielsweise durch Operationen oder Narben erworben werden. Das Sehen wird dadurch verschwommen oder verzerrt.

Es gibt verschiedene Formen der Hornhautverkrümmung: am häufigsten ist der reguläre Astigmatismus, bei dem die Hornhautoberfläche glatt ist. Die Hornhautkrümmung ist somit regelmässig, wodurch das eingehende Licht in zwei senkrecht zueinanderstehenden Ebenen bricht.

Beim irregulären Astigmatismus ist die Hornhautwölbung unregelmässig, wodurch verschiedene Lichtbrechungen entstehen. Oft sind ungleichmässige Trübungen der Linse (Grauer Star), Hornhautkrankheiten (beispielsweise Keratokonus) oder Hornhautnarben die Ursache dafür.

Meist treten erst bei stärkerer Ausprägung des Astigmatismus Beschwerden auf. Durch Brille und Kontaktlinsen können unscharfes Sehen, verzerrte Bilder oder Doppelkonturen behoben werden. Darüber hinaus kann bei Bedarf ein refraktiver Eingriff vorgenommen werden.

Altersweitsichtigkeit

Die Altersweitsichtigkeit, auch Presbyopie genannt, ist ein natürlicher Alterungsprozess der Linse und tritt meistens in einem Alter ab Mitte 40 auf. Durch die natürliche Stoffwechselverlangsamung im Alter, verliert die Linse an Elastizität. Dadurch kann sich die Linse nicht mehr problemlos auf alle Entfernungen einstellen. Objekte in der Nähe können zunehmend nicht mehr scharf abgebildet werden und Buchstaben beim Zeitungslesen verschwimmen. Betroffene fangen an, Objekte wie Bücher weiter von sich fern zu halten, um die Schrift noch erkennen zu können.

Mit Hilfe einer Lesebrille kann die Altersweitsichtigkeit korrigiert werden. Jedoch benötigt man eine immer stärkere Vergrösserungshilfe im Laufe der Jahre. Abhängig von weiteren bestehenden Fehlsichtigkeiten ist eine Kombination von Fern- und Nahkorrekturen (Gleitsichtbrillen) sinnvoll.