Behandlung der Makuladegeneration
Die Makuladegeneration ist eine Augenerkrankung, an der weltweit viele Millionen Menschen leiden. Eine schlechtere Farbwahrnehmung, dunkle Flecken im Gesichtsfeld und ein Nachlassen der Sehkraft können unter anderem Anzeichen der Makuladegeneration sein.
Wenn bei Ihnen bereits eine Makuladegeneration diagnostiziert wurde oder Sie sich für eine Vorsorgeuntersuchung interessieren, sind Sie bei uns in besten Händen. Im Augenzentrum Grischun arbeiten kompetente Augenärzte, die dank jahrelanger Erfahrungen und fundiertem Fachwissen Experten in der Behandlung der Makuladegenerationsind.
Makuladegeneration - Definition, Symptome & Ursachen
Makuladegeneration - Was ist das?
Die Makuladegeneration ist eine Augenerkrankung, die den zentralen Bereich der Netzhaut befällt. Dort sind besonders viele Sehsinneszellen vorhanden. Dieser Bereich wird Makula oder Gelber Fleck genannt und ist der Bereich, mit dem wir am schärfsten sehen können.
Eine Makuladegeneration führt dazu, dass wir im zentralen Sichtfeld immer schlechter sehen. Im Endstadium der Krankheit sind die Betroffenen nahezu blind. Nur noch mit dem äusseren Rand des Gesichtfelds ist noch eine grobe Orientierung möglich.
Die Makuladegeneration entsteht in der Regel altersbedingt ab etwa dem 55. Lebensjahr. Die altersbedingte Makuladegeneration wird oft mit AMD abgekürzt. Es gibt zwei Formen der AMD, die „trockene“ und die „feuchte“ Form. Die trockene Form tritt wesentlich häufiger auf.
Bei etwa 15-20% der Patienten mit trockener AMD geht die Krankheit in die „feuchte“ Form über. Sie verläuft im Vergleich zur trockenen AMD sehr viel schneller. Sie kann unbehandelt innerhalb weniger Monate zur Erblindung führen. Eine frühzeitige Diagnose mit einer zeitnahen Therapie ist daher sehr wichtig. Einmal entstandene Schäden an der Netzhaut sind zwar grundsätzlich irreversibel, jedoch kennt die Augenheilkunde wirksame Behandlungsmethoden, die ein weiteres Voranschreiten der Makuladegeneration stoppen können.
Typische Symptome einer Makuladegeneration:
- Verlust der Sehschärfe im zentralen Sichtfeld
- Sehen von dunklen Flecken (häufig beim Lesen)
- Gerade Linien werden verzerrt wahrgenommen
- Kontraste werden schlechter gesehen
- Farben erscheinen blasser
Ursachen der Makuladegeneration
Mit fortgeschrittenen Lebensalter steigt das Risiko, an einer Makuladegeneration zu erkranken. Der Grossteil, der von AMD betroffenen Patienten ist älter als 55 Jahre.
Eine familiäre Veranlagung beeinflusst die Wahrscheinlichkeit, an einer AMD zu erkranken. Gab es in Ihrer Verwandtschaft bereits Fälle, so ist das Risiko, auch an einer Makuladegeneration zu erkranken, deutlich erhöht. Darüber hinaus spielt offenbar das Geschlecht eine Rolle. Frauen sind gefährdeter als Männer.
Wer raucht und sich ungesund ernährt (zu wenig Vitamine und zu fetthaltige Nahrung) erhöht sein Risiko, an der Makuladegeneration zu erkranken. Auch sollte versucht werden, die Netzhaut vor intensiver UV-Strahlung, z. B. durch das Tragen einer geeigneten Sonnenbrille, zu schützen.
Position der Makula auf der Netzhaut
Was ist der Unterschied zwischen trockener und feuchter AMD?
Feuchte AMD
Bei der feuchten Form der Makuladegeneration entstehen unterhalb der Netzhaut „unreife“ Blutgefässe. Sie neigen verstärkt zu Blutungen. Über Risse in den Zellwänden kann so Blut in die Netzhaut fliessen.
Im Vergleich zur trockenen Makuladegeneration führt die feuchte Variante in kürzester Zeit zu einer rapiden Verschlechterung der Sehkraft. Lesen, Fernsehen und Autofahren sind bald nicht mehr möglich.
Die durch die feuchte AMD verursachten Schäden an der Netzhaut sind nicht rückgängig zu machen. Mit einer geeigneten Therapie lässt sich jedoch das Fortschreiten der feuchten AMD wirkungsvoll stoppen
Trockene AMD
Bei der trockenen Variante der AMD werden abgestorbene Zellen im Bereich der Netzhaut nicht mehr abtransportiert. Ursache dafür sind Durchblutungsstörungen. Aus ihnen entstehen mit der Zeit die sogenannten Drusen. Die Drusen schädigen die gesunden Zellen. Dieser Prozess schreitet oft über viele Jahre voran. Im Endstadium der Krankheit sind die Betroffenen im zentralen Sehfeld blind. Mit dem äusseren Randbereich des Sehfelds bleibt oft eine grobe Orientierung möglich.
Neue evidenzbasierte Therapiemöglichkeit für trockene altersbedingte Makuladegeneration verfügbar
Seit Februar 2023 ist das Medikament Syfovre® (Pegcetacoplan) von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) für die Behandlung der fortgeschrittenen trockene altersbedingte Makuladegeneration (AMD) zugelassen.
Die Zunahme des Zelluntergangs bei AMD kann mit Syfovre®um etwa 17 – 23 % verlangsamt werden. Hierdurch kann eine mögliche Erblindung durch die Erkrankung hinausgezögert werden. Eine Heilung oder Wiederherstellung bereits verloren gegangener Sehleistung ist allerdings nicht zu erwarten.
Das Augenzentrum Grischun bietet eine Behandlung mit Syfovre® an. Sollten Sie Interesse an der Therapie haben, können Sie sich gerne für einen umfangreichen Beratungs- und Abklärungstermin vorstellen.
Makuladegeneration - Selbsttest
Amsler-Netz-Test
- verzerrte Linien,
- gebogene Linien,
- unscharfe Linien,
- unvollständige Linien oder
- fehlende Linien
Untersuchung & Diagnose
Besteht der Verdacht, dass bei Ihnen eine Makuladegeneration vorliegt, werden unsere Augenärzte Ihre Augen zuerst gründlich untersuchen, um eine genaue Diagnose stellen zu können. Oftmals beginnt die Untersuchung der Augen mit der Spiegelung des Augenhintergrunds. Im Rahmen dieser Untersuchung wird nach den folgenden Auffälligkeiten im Bereich der Netzhaut gesucht:
- krankhafte Gefässveränderungen
- Ablagerungen
- Blutungen.
Sollte der Augenarzt eine Makuladegeneration bei Ihnen diagnostizieren, werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Anschliessend wird Ihnen der Augenarzt in einem ausführlichen Gespräch darlegen, welche Art der Behandlung in Ihrem Fall am besten geeignet ist
Makuladegeneration Behandlung
Behandlung der trockenen Makuladegeneration – neue evidenzbasierte Therapiemöglichkeit für trockene verfügbar
Seit Februar 2023 ist das Medikament Syfovre® (Pegcetacoplan) von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) für die Behandlung der fortgeschrittenen trockene altersbedingte Makuladegeneration (AMD) zugelassen.
Die Zunahme des Zelluntergangs bei AMD kann mit Syfovre®um etwa 17 – 23 % verlangsamt werden. Hierdurch kann eine mögliche Erblindung durch die Erkrankung hinausgezögert werden. Eine Heilung oder Wiederherstellung bereits verloren gegangener Sehleistung ist allerdings nicht zu erwarten.
Das Augenzentrum Grischun bietet eine Behandlung mit Syfovre® an. Sollten Sie Interesse an der Therapie haben, können Sie sich gerne für einen umfangreichen Beratungs- und Abklärungstermin vorstellen.
Behandlung der feuchten Makuladegeneration
Die IVI-Therapie (Intravitreale Injektionen)
Im Rahmen einer IVI-Therapie werden spezielle Medikamente in den Glaskörper des Auges injiziert. Die Medikamente hemmen den Botenstoff VEGF (vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor). Der Botenstoff regt die Bildung neuer Blutgefässe im menschlichen Körper an.
Bei der feuchten AMD entstehen vermehrt „unreife“ Gefässe im Bereich der Netzhaut. Die Zellwände dieser Gefässe reissen leichter. Einblutungen in die Netzhaut treten häufiger auf. In der Folge kann die Netzhaut vernarben. Durch die IVI-Medikamente wird das Wachstum der „unreifen“ Gefässe gehemmt. Weitere Einblutungen in die Netzhaut werden so verhindert.
Die Injektion der Medikamente in das Auge dauert nur wenige Minuten und findet unter lokaler Betäubung statt. Auf Wunsch können Sie zusätzlich ein Beruhigungsmittel erhalten. Im Anschluss an die Behandlung finden regelmässige Kontrolluntersuchungen statt. Hierbei beurteilt der behandelte Augenarzt den Erfolg der Therapie. Gegebenenfalls können weitere intravitreale Injektionen des Medikaments notwendig sein.
Die IVI-Therapie ist aktuell die erfolgreichste Behandlungsmethode der feuchten Makuladegeneration. Aus diesem Grund werden auch die Kosten für die IVI-Therapie von den Krankenversicherungen vollständig übernommen.
Bewährte Medikamente der IVI-Therapie sind:
- Aflibercept (Eylea®)
- Ranibizumab (Lucentis®)
Eine zusätzliche Alternative könnte das Medikament Bevacizumab (Handelsname Avastin®) darstellen, welches überwiegend in der Krebstherapie eingesetzt wird. Aktuelle Studien haben ergeben, dass die Wirksamkeit von Bevacizumab etwa der von Ranibizumab entspricht, wenn es zur Behandlung der feuchten AMD eingesetzt wird. Allerdings ist das Medikament aktuell noch nicht zur
Ablauf der IVI-Therapie
In einem Vorgespräch werden Sie unsere Augenärzte eingehend über die Makuladegeneration und deren Behandlung aufklären. Unsere Ärzte erläutern Ihnen den Ablauf der IVI-Therapie und was im Anschluss zu beachten ist. Die Behandlungstermine werden ebenfalls vereinbart. Die einzelnen IVI-Behandlungen werden ambulant in unserem Augenzentrum Grischun im Abstand von 4 Wochen durchgeführt.
Am Tag der IVI-Behandlung tragen Sie bitte bequeme Kleidung. Verzichten Sie auf Schmuck und Make-up. Sie erhalten von uns eine OP-Haube. Auf Wunsch gibt Ihnen unser OP-Team gerne vorab ein Beruhigungsmittel. Als Nächstes werden Sie sich auf eine OP-Liege legen. Unser Team deckt danach Ihr Gesicht mit einem OP-Tuch ab. Zuerst wird das Auge mit speziellen Augentropfen betäubt. Wenn das Auge komplett schmerzfrei ist, wird das VEGF-Medikament in den Glaskörper injiziert.
Direkt nach der Behandlung können Sie unser Augenzentrum wieder verlassen. Am besten ist es, Sie lassen sich von einer Begleitperson abholen. Es ist möglich, dass Sie noch für einige Stunden verschwommen sehen. Ihr Sehvermögen wird sich jedoch noch am selben Tag wieder normalisieren.
Wenige Tage nach der IVI-Behandlung erfolgt eine Nachsorgeuntersuchung. Dieser Termin ist notwendig, da der Augenarzt prüfen muss, wie die Injektion vertragen wurde. Es könnte z. B. eine Entzündung entstanden sein.
Etwa einen Monat nach der letzten intravitrealen Injektion mit dem VEGF-Medikament findet eine abschliessende Kontrolluntersuchung statt. In diesem Rahmen beurteilen unsere erfahrenen Augenärzte den Erfolg der Behandlung. Falls weitere Injektionen zur Behandlung Ihrer feuchten Makuladegeneration notwendig sind, werden mit Ihnen zusätzliche Termine vereinbart.
IVI-Therapie : Schritt für Schritt
SCHRITT 1
In das zu operierende Auge werden pupillenerweiternde Augentropfen gegeben. Sobald die Pupille ausreichend geweitet ist, wird das Auge und die Haut um das Auge gereinigt und desinfiziert.
SCHRITT 2
Für den Eingriff wird das Auge mit einem Lidsperrer offengehalten. Die Bindehaut des Auges wird erneut gereinigt und desinfiziert.
SCHRITT 3
Chirurgische Behandlung (Vitrektomie)
Ein chirurgischer Eingriff ist dann notwendig, wenn grossflächige Blutungen im Bereich der Netzhaut entstehen. Es besteht die akute Gefahr, dass innerhalb kürzester Zeit grosse Teile der Netzhaut irreversibel geschädigt werden. Im Rahmen des chirurgischen Eingriffs wird ein Teil des Glasköpers entfernt, um die Netzhaut behandeln zu können. Anschliessend kann Gas in den Glaskörperraum geleitet werden. Es entsteht eine kleine Gasblase, welche die Netzhaut stabilisiert und weitere Blutungen verhindern kann. Damit der Gasdruck optimal auf die Netzhaut einwirken kann, sollte der Kopf bis zum nächsten Kontrolltermin möglichst nach unten gehalten werden.
Laser-Behandlung (Laserphotokoagulation)
Bei dieser Behandlungsmethode werden die geschädigten Gefässe unter der Netzhaut mittels eines thermischen Lasers behandelt. Die Blutungen können auf diese Weise gestoppt werden. Jedoch tritt bei dieser Laser-Behandlung verhältnismässig oft eine Verschlechterung der Sehkraft ein. Aus diesen Grund raten viele Augenärzte nur in Ausnahmefällen zur Laserphotokoagulation.
Photodynamische Therapie
Zuerst wird ein Farbstoff gespritzt, um die Blutgefässe im Auge besser sehen zu können. Im Anschluss verödet der Augenarzt die krankhaft veränderten Blutgefässe mithilfe einer Lichtquelle.
Bevor sich die IVI-Therapie etabliert hatte, war die photodynamische Therapie der medizinische Standard zu Behandlung der feuchten AMD. Seit einigen Jahren steht aber fest, dass die IVI-Therapie deutlich wirkungsvoller ist als die photodynamische Therapie.